Von der 23 m hohen Aussichtswarte auf dem Oberleiser Berg, die einem römischen Wachturm nachempfunden ist, bietet sich Besuchern ein weitreichender Ausblick auf die Weinviertler Hügellandschaft (Karpaten, Rax und Schneeberg sowie die Pollauer Berge).
Der Oberleiser Berg ist mit einer Höhe von 457 m die zweithöchste Erhebung und ein Eckpfeiler der Leiser Berge. Man weiß, dass er seit rund 6000 Jahren besiedelt ist. Den Oberleiser Berg krönt eine Aussichtswarte, die nach dem Vorbild eines römischen Wachturmes errichtet wurde. Der Aussichtsturm Oberleis ist eine 23 Meter hohe Holzfachwerkkonstruktion, die auf dem Fundamenten eines römischen Steinhauses steht. Er wurde 1970 errichtet und 1986 mit einem Schauraum über die archäologische Forschung in diesem Gebiet erweitert.
Die frühesten Siedlungsnachweise stammen aus der Jungsteinzeit (4000 v. Chr.).
In der frühen Bronzezeit (2300-1600 v. Chr.) wurde eine bis zu vier Meter breite Grabenanlage errichtet, die vermutlich das gesamte Plateau umgibt.
Keltische Siedler errichteten in der zweiten Hälfte des 3. vorchristlichen Jahrhunderts einfache Pfostenbauten innerhalb eines Ringwalles und einfache Grubenhäuser mit und ohne Herdstelle. Zu dieser Zeit war der Oberleiser Berg auch ein bedeutender Handelsplatz (2. Jh. v. Ch. bis 1. Jh. n. Chr.). Am Oberleiser Berg konnte erstmals in Mitteleuropa ein befestigter germanischer Königssitz aus dem 5. Jh. ausgegraben werden. Der Sitz am Rande des Römischen Reiches - der Donaulimes verlief etwa 30 km entfernt - wurde nach römischem Vorbild als Herrenhof errichtet. Auf dessen Gelände befindet sich heute der Aussichtsturm. Etwas weiter im Osten im bewaldeten Bereich befanden sich im 5. Jh. mehrere Handwerksbauten und Backöfen. Es gibt Hinweise auf Textil- und Metallhandwerk.